Mehr über MBSR / Achtsamkeit

 

Und wo haben Sie Ihre Gelassenheit verloren?

Stresssituationen haben es in sich. Jede/r hat sie schon einmal erlebt und kann nachfühlen, wie Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen innerlich alles durcheinander bringen können. Alle Gefasstheit schwindet, man überreagiert, erleidet gar einen Blackout. Wir fühlen uns „außer uns“.

Mit dem Einüben einer achtsamen Haltung entwickelt sich ein intensiveres Bewusstsein für den Körper und eine bewusstere Wahrnehmung der Gedanken und Gefühle im gegenwärtigen Moment. Nach und nach gewinnt man die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und mit Selbstmitgefühl zu begegnen. So kann, auch in einer Stresssituation, eine innere Stabilität und mehr Gelassenheit erlebt werden. Wir können wir selbst sein.

 

Wo kann Achtsamkeit noch unterstützend wirken?

Forscher konnten … nachweisen, dass Stresspatienten, die diesen (MBSR-) Kurs absolvierten, gelassener wurden. Angstpatienten lernten, mit ihren Ängsten besser umzugehen, und Depressive erlitten seltener Rückfälle. Auch körperliche Prozesse werden durch Meditation (ein wichtiger Bestandteil des MBSR-Programms) positiv beeinflusst. Manche Studien berichten, dass sie beispielsweise Bluthochdruck senkt oder das Immunsystem stärken kann.“ Dr. Britta Hölzel, Dipl. Psychologin und Neurowissenschaftlerin, FOCUS 29/2016

 

Achtsamkeitsübungen haben vorbeugenden und unterstützenden Charakter in der Reduzierung von Alltagsstress. Weiter konnte durch wissenschaftliche Studien aufgezeigt werden, dass Achtsamkeit bei spezifischen Erkrankungen und Problemen, Symptomatiken abmildert und hilft mit Erkrankungen umzugehen. Beispiele: Hilfreich in der Burn-out-Prophylaxe, Schlafstörungen, Depressionen und Ängste (nicht in einer Akutphase), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, allgemeine Stresssymptome u.a.m. „Stress bewältigen mit Achtsamkeit“, Linda Lehrhaupt, Petra Meibert

 

Wissenschaftliche Artikel und Forschungsergebnisse zum Thema MBSR finden Sie auf der Seite des MBSR-MBCT-Verbandes: www.mbsr-verband.de/achtsamkeit/forschung

 

WICHTIG: Die Teilnahme an einem MBSR-Kurs ersetzt keine notwendige ärztlich und/oder therapeutische Maßnahme oder Behandlung!

 

Achtsamkeit ist eine Haltung dem Leben gegenüber

Achtsamkeit üben bedeutet, sich mit dem eigenen Leben zu verbinden, präsent zu sein, wach und bewusst, in Kontakt mit dem Fluss des Lebens von einem Moment zum nächsten, und dies in einer nicht wertenden, sich selbst und dem Leben gegenüber freundlichen Haltung.  „Stress bewältigen mit Achtsamkeit“, Linda Lehrhaupt, Petra Meibert

 

Das Kultivieren von Achtsamkeit ist keine Therapie, kein Coaching, auch kein Entspannungsverfahren. Es ist ein Bewusstseinstraining.

 

"Wenn wir die Hand ausstrecken und die Regentropfen wirklich fühlen, wenn wir spüren, wie der Atem in unsere Lungen fließt und wieder heraus, wenn wir bemerken, wie wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen, wenn wir so menschlich sind und so sehr wir selbst, wie wir nur sein können, und dabei nicht mehr versuchen, jemand anderer zu sein, und höher, schneller, weiter kommen zu wollen, dann leben wir auf eine Weise, ... über die wir zufrieden schweigen können."   „Moment by moment”  Shunryu Suzuki / Dirk Grosser (Übersetzer)

 

Wurzeln des MBSR

„Entwickelt wurde die MBSR-Methode von dem Molekularbiologen Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn und seinem Team an der Medizinischen Fakultät der Universität von Massachusetts in Worcester / USA. Inspiriert durch seine eigenen Erfahrungen mit der Zen- und Vipassana-Meditation sowie mit Yoga, entwickelte Kabat-Zinn 1979 ein achtwöchiges Schulungsprogramm in Gruppenformat. Bald darauf gründete Kabat-Zinn die Stress Reduction Clinic an der Universität von Massachusetts.

Die MBSR-Methode ist mittlerweile das meistverbreitete und am umfangreichsten untersuchte Programm zur Achtsamkeitsschulung.“    „Stress bewältigen mit Achtsamkeit“, Linda Lehrhaupt, Petra Meibert